Irische Wandermönche wie Fridolin (gest. 540) Trudpert (gest. 643) oder Offo machten den Anfang der Klosterkultur im Schwarzwald aus. Sie gründeten Einsiedeleien, die sich in den folgenden Jahrzehnten zu Klöstern entwickelten. So entstand auch um 603 die heutige Benediktiner-Abtei Schuttern.
Die Mönche sahen sich einem Kultur- und Kultivierungsauftrag verpflichtet, zu allen Völkern zu gehen und sie zu lehren. Dieser religiöse Missionarsgedanke erwuchs auch recht schnell zu einer politischen und gesellschaftlichen Aufgabe.
Für annähernd 1200 Jahre wurde von Schuttern aus das geistige, gesellschaftliche und politische Klima der Ortenau geprägt. Ein halbes Jahrtausend bevor auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württembergs Universitäten gegründet wurden (Heidelberg 1386), waren die Klöster bereits Orte, in denen annähernd das gesamte Wissen der damaligen Zeit gebündelt war.
Nicht nur theologische Erkenntnisse wurden dort erforscht und vermittelt, sondern auch politische, technische, landwirtschaftliche und naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Neben der lehrenden Funktion fungierten die Klöster auch lange Zeit als Verwaltungszentren der jeweiligen sie umgebenden Gebiete.
Heute würde man sagen…sie waren Finanzamt, Grundbuchamt, Landratsamt und Landwirtschaftsamt in einem. Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Klostertypen, die sich in Regeln, Tätigkeiten, Weltanschauung und im Kleidungsstil teilweise stark voneinander unterschieden.
Von
der Gründung des Klosters um 603 bis zu seinem Niedergang im Jahre 1806
vergingen etwas mehr als 1200 Jahre, in denen das Kloster
nicht nur Höhen erlebt hat.